„Die B51-Ausbauplanung ist überdimensioniert“

Podiumsdiskussion zur „Zukunft der Mobilität“ am 6.2.2025

So sollte der Ausbau der B51 nicht realisiert werden. Eine zeitgemäße Neuplanung sei dringend notwendig. Das ist die Botschaft, die alle Podiumsgäste der Veranstaltung zur „Mobilität der Zukunft“ am 6. Februar den etwa 200 interessierten Besuchern mitgegeben haben.

Eingeladen waren die Bundestagskandidatinnen Svenja Schulze (SPD MdB) und Sylvia Rietenberg (B90/GRÜNE), Jörg Berens (FDP), Stefan Meesters (CDU, stellvertretender Vorsitzender der Ortsunion Handorf) und die Vorsitzende der BI, Katrin Eping. Moderiert von Wilhelm Breitenbach nahmen die Gäste Stellung zu Fragen nach der Klima- und Naturverträglichkeit, der Wirtschaftlichkeit und dem Sinn einer 2,5 Kilometer langen „Autobahn“ vor den Toren Handorfs. Geschätzte 40 bis 50 Millionen Euro Baukosten, jahrelange Warte- und Bauzeit (= Stauzeit) für einen Reisezeitgewinn von 2 bis 3 Minuten. Und, wenn man der Prognose glauben darf, würde sich die Verkehrsbelastung auf den Nebenstrecken – Alter Mühlenweg, Handorfer Straße, Mondstraße – eher erhöhen als verringern. Fragen aus dem Publikum, insbesondere von Irmgard Hilgensloh für die Landwirtschaft, machten Zweifel an Sinn und Nutzen des Ausbaus der B51 deutlich.

Gleichwohl plädierten die Gäste von FDP und CDU dafür, die B51 „leistungsfähiger“ zu machen, während SPD und GRÜNE die Verbesserung des Angebots für Rad-, Fuß- und öffentlichen Verkehr betonten. Immerhin wurde von allen die Absicht geäußert, sich für eine Überprüfung und Anpassung der Planung einzusetzen. Damit endete die Podiumsveranstaltung und viele diskutierten das Thema in den anschließenden informellen Gesprächen weiter.

Wollen wir aus Sicht der BI ein Fazit ziehen, so sind wir mit der Resonanz am Abend und in der Münsteraner Presse sehr zufrieden. Insbesondere Präsentation und Veranstaltungstechnik waren beeindruckend professionell. Die Aufzeichnung kann auf der Webseite angesehen werden. Der Erfolg lag auf vielen Schultern und der Dank dafür geht an alle Aktiven.

Und in der Sache? Nun könnte man denken, dass der Wunsch nach einer wirtschaftlich vernünftigen, naturverträglichen und mit Nutzergruppen wie Betroffenen abgestimmten Neuplanung möglich sein sollte. Doch weit gefehlt. Solange der gesetzliche Auftrag besteht, und das ist seit 2016 im Bundestag mit der Mehrheit von CDU und SPD beschlossen, arbeitet die Exekutive, also Straßen.NRW und die Bezirksregierung, das Projekt ab – gegen alle Widerstände und Klagen bis zum Planfeststellungsbeschluss. Wie einst die Titanic bleibt das Projekt auf Kurs, während die Politik (hier vertreten durch unsere Gäste) scheinbar macht- und ratlos das Ruder nicht herumreißen kann. Denn im Bundestag dominiert eine stabile Mehrheit von CDU, AFD, FDP und Teilen der SPD, die unter „Zukunft der Mobilität“ den Neu- und Ausbau von Straßen versteht.

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