B51 – Ausbau noch offen

Anders als bei den aktuellen Baustellen auf der B51 und B481 gibt es für den Abschnitt bis Handorf oder Telgte noch keine Baugenehmigung für den geplanten vierspurigen Ausbau. Dazu schreibt Katrin Eping diesen Leserbrief, der in den WN vom 30. 8. leicht gekürzt veröffentlicht worden ist….

„Mariendorf bald wieder frei“

Sehr geehrte Frau Beermann, sehr geehrter Herr Etzkorn,

mit großem Interesse habe ich Ihr Interview zum Ausbau der B51 und der B481n gelesen. Hellhörig wurde ich im dritten Teil des Artikels, in dem plötzlich nicht mehr über die B51 als Umgehungsstraße oder die B481n gesprochen wird, sondern über den Teil zwischen Münster und Handorf, als ob es sich dabei um ein und dieselbe Planung handeln würde.

Ich möchte an dieser Stelle nur einmal darauf hinweisen, dass es zwei völlig unterschiedliche Planungen sind. Die B51 zwischen Ende Umgehungsstraße und Handorf, bzw. Telgte, befindet sich aktuell in Planung – es gibt für diesen Abschnitt keine Planfeststellung und somit auch kein Baurecht, anders also wie bei der B481n oder der Umgehungsstraße B51.

Ja, wir als Bürgerinitiative kritisieren und hinterfragen die Planung – legitim, oder? Die Zeiten haben sich geändert, die Planung ist aber im 20. Jahrhundert stehen geblieben und lässt nur einen Blick aus dem Autofenster zu. Schade eigentlich, denn jedem sollte die Wahl gelassen werden, welche Mobilität er oder sie wählen möchte.

Vielleicht den ÖPNV? Eher nicht, denn es fallen Bushaltestellen entlang der Strecke weg, der Bus wird in Handorf von der B51 abgeleitet und verliert Zeit. Außerdem wird das Brückenbauwerk in Handorf eine Steigung von rund 6% erhalten, wenig attraktiv, um mit dem Kinderwagen oder dem Rollstuhl von der Bushaltestelle zum potenziellen Bahnsteig zu kommen. In der Planung ist eine Vierspurigkeit vorgesehen, jedoch ist damit keine Busspur gemeint.

Dann vielleicht mit dem Rad? Aktuell kann man schon die Veloroute über die Schleuse bis nach Telgte fahren. Schade nur, dass es eher so semi-attraktiv ist, wenn die Strecke deutlich länger ist, denn man möchte als Pendler gerne zügig im Büro ankommen. Ok, dann entlang der B51. Nicht schön, laut, aber direkt und schnell. Schade nur, dass es sich in der Planung von StraßenNRW gar nicht mehr um einen parallellaufenden Radweg handelt, sondern um ein Ersatzwegenetz für die Landwirtschaft, Anlieger, Rettungskräfte, die Müllabfuhr sowie um Radfahrende und zu Fuß gehende mit einer zugelassenen Höchstgeschwindigkeit von 50km/h.

Sie schreiben von einer „komfortablen Führung unter der B51“ auf der viel genutzten Radwegroute an der B51 von Münster nach Telgte. Wenn die Strecke doch so viel genutzt wird, wieso gibt es dann keine Planung für einen Radschnellweg?

Sie schreiben „komfortabel“? An dieser Stelle möchte ich gerne das BMDV zitieren: „Die beste Variante für den Radverkehr ist es deshalb, wenn der Radweg auf einer Ebene fortgeführt wird und die Straße mit Hilfe einer Über- oder Unterführung quert. Wo das als Option wegfällt, können Komfort und Schnelligkeit für Radfahrende gesteigert werden, indem die Fahrbahn über dem Fahrradtunnel angehoben oder unter einer Fahrradbrücke abgesenkt wird.

Sehe ich leider hier nicht, genauso wenig wie an der Fahrradstraße Dingstiege, bei der man ja als Fahrradstraße einen gewissen Komfort für Fahrradfahrende voraussetzen würde.

Wir als Bürgerinitiative sehen keine „Problemstellen“, wir sehen eine einseitige Planung für den Individualverkehr.