Leserbrief zum Artikel „Vierspurig oder lieber doch nicht“

„Das Wiederholte verfestigt sich so sehr in den Köpfen, dass es schließlich als eine bewiesene Wahrheit angenommen wird“, so sagte einst der Psychologe Gustave Le Bon.

Was hat das mit dem Ausbau der B51 zu tun? Leider eine ganze Menge!

Immer und immer wieder wird gesagt, die Straße ist überlastet, immer und immer wieder wird gesagt, der Verkehr nimmt zu. Immer und immer wieder wird behauptet, ohne den Ausbau von 2,5km wird die Wirtschaft leiden.

Aber die Fakten sprechen eine ganz andere Sprache: Seit 2012 nimmt der Verkehr auf der B51 und in weiten Teilen des Stadtgebiets kontinuierlich ab. Auch ohne den coronabedingten Rückgang hat der Verkehr von 2012 (19.714) bis 2019 (18.500) um 6 % und von 2012 bis 2023 (16.418) um 17 % abgenommen. Zuvor betrug in 2003 die Verkehrsmenge an der Zählstelle 5330 noch 21.087 Fahrzeuge im Schnitt pro Tag.

Schauen wir auf die beschlossenen Klima- und Mobilitätsziele der Stadt Münster, soll der private PKW-Verkehr reduziert werden, so auch der Pendlerverkehr um 34%.

Wird die Straße jedoch gebaut, prognostizieren die Gutachter einen Anstieg der Verkehrsmengen auf der B51 auf 33.000 Fahrzeuge am Tag.

Die Stadt kann nicht noch mehr Autoverkehr aufnehmen – es braucht Alternativen!

Wie soll eine Verkehrswende stattfinden, wenn alles beim Alten bleibt? Wie wollen wir unsere Ziele in Bezug auf Klima, Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit erreichen, wenn der Ausbau der B51 diesen konträr gegenübersteht?

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